Chronik
der KGA Eintracht e. V.
Hier könnt Ihr die gesamte Geschichte unserer Gartenanlage lesen.
Der Verein wurde 1901 gegründet. Von der Gründung und den Anfangsjahren sind nur wenige Niederschriften bekannt. Wertvolle Informationen wurden von Gartenfreund Ebert vermittelt, der seit 1946 als Hauptkassierer in der Kleingartenanlage tatätig war. Sein Vater gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Das verfügbare Land wurde von einer privaten Grundstücksgesellschaft gepachtet.
Bereits im Jahre 1913 hatte die Kleingartenanlage 40 Gärten und war von Feldern, Wiesen und einer Scheune umgeben.
Es gab wiederholte Beschwerden der Kleingärtner darüber, dass ihre Gärten durch abfließendes Gewässer von den Feldern des Bauern Philipp nördlich der heutigen Mommsenstraße verschlämmt werden. Infolge dessen wurde der Bau eines Schleusenzulaufs in Eigenleistung durch die Mitglieder der Anlage durchgeführt. Im November 1941 wurde diese Maßnahme ordnungsgemäß abgeschlossen.
Die Anlage hatte die schlimme Kriegszeit überdauert und das Leben ging weiter. Die Nachfrage nach einem Garten war groß. Im Rahmen der Grabeland-Aktion erhielt der Verein von der Stadt Zwickau im Jahre 1946 in südlicher Richtung Land für das Anlegen von zusätzlichen Gärten hinzu.
Aufgrund des enormen Anwachsens der Zwickauer Bevölkerung (Höchstand im Jahr 1950 mit ca. 139.000 Einwohnern), begann eine Periode des verstärkten Wohnungsbaues. Dies ging auch an unserem Verein nicht spurlos vorbei. Um die Blöcke Mommsenstraße 21/23 und 25/27 zu entrichten, musste eine Pachtfläche der "Altanlage" von 18 Gartenparzellen abgegeben werden. Die "Altanlage" erstreckte sich in nördliche Richtung bis in die Mitte der heutigen Mommsenstraße.
In den Jahren 1953/1954 erhielt die Anlage in westlicher Richtung Grund und Boden für weitere Kleingärten und hatte damit nunmehr insgesamt 166 Gärten.
Auch in den 50er Jahren wurde von den Gartenmitgliedern die Geselligkeit rege gepflegt. Da kein eigenes Vereinsheim vorhanden war, wurden in verschiedenen Gaststättten (u. a. im ehemaligen Lindenhof) immer etwas unternommen, Weihnachts-, Kinderweihnachstfeiern, Erntedankfest und Faschingsball.
Der Bau eines Gartenheimes nahm daher immer festere Formen an. Nach vielen Mühen, teils auch bürokratischer Art, konnte am 1. September 1956 der erste Spatenstich zum Bau des Vereinsheimes erfolgen. Dies konnte hauptsächlich in Eigenleistung durch die Arbeitsstunden der Mitglieder bewerkstelligt werden. Es wurde vorrangig Abbruchmaterial des ehemaligen Katzensteinschen Gutes am früheren Lindenhof wiederverwertet.
Im Sommer 1959 wurde das erste Gartenfest auf dem eigenen Heimplatz durchgeführt. Es war ein voller Erfolg. Im Vereinsheim selbst wurden nun Veranstaltungen wie Tanzabende, Frauen- und Rentnernachmittage u. a. durchgeführt.
Jährlich wurde ein Wettbewerb um den besten Garten organisiert und die zehn besten Gärten prämiert. Viele jüngere Bewerber erhielten Gärten, bauten schöne massive Lauben und gestalteten ihre Parzellen nach neuesten Gesichtpunkten und trugen viel zum besseren An- und Aussehen der Kleingartenanlage bei.
Im Jahr 1974 wird mit Gisela Putz erstmals nachweislich eine Frau auf den bisher männlich dominierten Posten des 1. Vorsitzenden der Kleingartenanlage gewählt.
Im Jahr 1975 stieg die Zahl der Mitglieder der Anlage auf 295. Fünf Jahre zuvor hatte sie noch bei 219 gelegen.
Mit der Wiedervereinigung begann eine Zeit mit einer grundlegenden Veränderung der Gesetzgebung, was sich in der Tätigkeit des Vorstandes und seiner Mitglieder erschwerend bemerkbar machte.
Das Vereinsheim war inzwischen verpachtet worden. Die Pächter waren mit unterschiedlichem Erfolg tätig. Es mussten seitdem größere Summen in das Vereinsheim investiert werden.
Im Jahre 1996 wurden die Wasserleitungen der Kleingartenanlage auf einer Länge von 3,5 Km erneuert.
Am 18. und 19. August 2001 begingen die Vereinsmitglieder mit Gästen den 100-jährigen Gründungstag unserer Kleingartenanlage.
Ab dem Jahre 2009 wurden die Elektroleitungen der Gartenanlage von Freileitung schrittweise auf Erdkabel umgestellt.
Zum 9. "Tag des Ehrenamtes" des Landesverband der Kleingärtner Sachsen e. V. am 22. Juli 2011 wurde in Oschatz die Kleingartenanlage "Eintracht" e. V. mit dem Ehrenband des Landesverbandes ausgezeichnet.
Der letzte Pächter des Vereinheimes muss seinen Bewirtungsbetrieb aufgeben. Ab dem Folgejahr wird das Gebäude vom Verein sowohl an Mitglieder als auch an Externe tageweise für Feierlichkeiten o. ä. vermietet.
Im Dezember dieses Jahres wurde eine größere Investition im Vereinsheim nötig. Die in die Jahre gekommene Heizungsanlage wurde gegen eine moderne Gastherme ausgetauscht.
Die Zahl der Vereinsmitglieder verringert sich auf 152 und erreicht damit zum Jahresabschluss einen neuen Tiefstand. Von den 165 vorhandenen Parzellen werden 144 bewirtschaftet.
Eine blühende Pflanze ist wie ein Lächeln im Garten – es bringt Freude und Farbe.